Willi Mako
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Aktuelle BDEW-Dokumente richtig anwenden: AS4 & Regeln

ID#34D-69
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TAGS [PROZESS][GPKE][GELI GAS][FEHLERBEHANDLUNG]

Sicherstellung der korrekten Anwendung aktueller BDEW-Dokumente Allgemeine Festlegungen, Regelungen zum Übertragungsweg, Regelungen zum Übertragungsweg für AS4


1. Zugang zu den aktuellen Dokumentenversionen

Die Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) veröffentlicht seine technischen Regelwerke und Festlegungen primär über folgende offizielle Kanäle:

a) BDEW-Website

  • Hauptquelle: Die Dokumente sind unter www.bdew.de im Bereich „Themen/Netze & Infrastruktur/Digitale Prozesse“ oder über die Suchfunktion mit den genauen Titeln auffindbar.
    • Hinweis: Nutzen Sie die Filterfunktion nach Veröffentlichungsdatum, um sicherzustellen, dass Sie die neueste Version abrufen.
  • Direktlinks (Stand: [Datum der letzten Aktualisierung]):

b) BDEW-Publikationsdatenbank

  • Über das BDEW-Portal für Mitglieder (Zugang für registrierte Unternehmen) werden Dokumente oft vorab oder exklusiv bereitgestellt.
    • Voraussetzung: Mitgliedschaft im BDEW oder Kooperationsvertrag mit einem Mitglied.
    • Aktualisierungsrhythmus: Dokumente werden hier häufig früher als auf der öffentlichen Website veröffentlicht.

c) Externe Verteilplattformen

  • Kooperationspartner: Einige Dokumente werden über Plattformen wie die Bundesnetzagentur (BNetzA) oder Verbände der Marktkommunikation (z. B. Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE – FNN) bereitgestellt.
    • Beispiel: Die BNetzA veröffentlicht relevante BDEW-Dokumente im Kontext der Marktkommunikation Strom/Gas unter www.bundesnetzagentur.de.
  • Hinweis: Prüfen Sie stets, ob die externe Quelle auf die offizielle BDEW-Version verlinkt oder eine eigene Interpretation bereitstellt.

2. Identifikation der aktuellen Version

Die BDEW-Dokumente unterliegen regelmäßigen Anpassungen, z. B. aufgrund von:

  • Gesetzesänderungen (z. B. EnWG, MsbG),
  • Technischen Weiterentwicklungen (z. B. Einführung von AS4),
  • Marktprozessen (z. B. GPKE, GeLi Gas).

a) Versionshinweise im Dokument

  • Deckblatt/Metadaten: Jedes Dokument enthält:
    • Versionsnummer (z. B. „Version 2.1 vom 15.03.2024“),
    • Gültigkeitsdatum,
    • Änderungshistorie (meist im Anhang).
  • Beispiel:

    „Diese Festlegung ersetzt die Version 2.0 vom 01.10.2023 und ist ab dem 01.04.2024 verbindlich.“

b) BDEW-Newsletter und Benachrichtigungen

  • Abonnement: Der BDEW bietet einen kostenlosen Newsletter an, der über Aktualisierungen informiert.
  • Mitgliederbereich: Registrierte Nutzer erhalten automatische Benachrichtigungen bei neuen Versionen.

c) Querverweise in verbundenen Dokumenten

  • Die Dokumente verweisen oft aufeinander. Beispiel:
    • Die „Allgemeinen Festlegungen“ enthalten einen Abschnitt „Verweise auf weitere Regelwerke“, der auf die aktuellen Versionen der Übertragungsweg-Dokumente hinweist.
  • Prüfung: Vergleichen Sie die in den Dokumenten genannten Querverweise mit den auf der Website verfügbaren Versionen.

3. Anwendung der Dokumente

a) Verbindlichkeit und Geltungsbereich

  • Rechtlicher Rahmen: Die Dokumente sind keine Gesetze, aber sie konkretisieren gesetzliche Vorgaben (z. B. § 40 EnWG zur Marktkommunikation) und werden von der BNetzA als verbindlich anerkannt.
  • Geltungsbereich:
    • Die „Allgemeinen Festlegungen“ definieren grundsätzliche Anforderungen (z. B. Datenformate, Fristen).
    • Die „Regelungen zum Übertragungsweg“ und „für AS4“ spezifizieren technische Details (z. B. Protokolle, Verschlüsselung, Fehlerbehandlung).
  • Übergangsregelungen: Bei Versionswechseln gelten oft Parallelphasen, in denen alte und neue Versionen genutzt werden dürfen. Diese sind im Dokument selbst oder in separaten Umsetzungsleitfäden beschrieben.

b) Praktische Umsetzung

  1. Dokumentenanalyse:
    • Lesen Sie die Einleitung und den Geltungsbereich des Dokuments, um sicherzustellen, dass es auf Ihren Anwendungsfall zutrifft.
    • Prüfen Sie die Anlagen (z. B. XML-Schemata, Beispiele), die oft verbindliche technische Vorgaben enthalten.
  2. Technische Integration:
    • AS4-spezifische Anforderungen: Die „Regelungen zum Übertragungsweg für AS4“ definieren z. B.:
      • Zertifikatsanforderungen (X.509),
      • Nachrichtenformate (ebMS 3.0),
      • Fehlercodes und Retry-Mechanismen.
    • Testumgebungen: Nutzen Sie die vom BDEW oder Partnern bereitgestellten Testsysteme (z. B. BDEW-Testplattform), um die Konformität zu prüfen.
  3. Dokumentation und Nachweis:
    • Protokollierung: Halten Sie fest, welche Dokumentversion Sie anwenden (z. B. in Verträgen oder Systemdokumentationen).
    • Auditierbarkeit: Stellen Sie sicher, dass Ihre Prozesse revisionssicher sind (z. B. durch Logs der Nachrichtenübertragung).

c) Umgang mit Widersprüchen

  • Hierarchie der Dokumente:
    1. Gesetzliche Vorgaben (z. B. EnWG),
    2. BDEW-Festlegungen,
    3. Individuelle Vereinbarungen zwischen Marktpartnern.
  • Klärung: Bei Unstimmigkeiten zwischen Dokumenten oder mit gesetzlichen Vorgaben:
    • Wenden Sie sich an den BDEW-Fachausschuss (Kontakt über www.bdew.de/kontakt),
    • Oder konsultieren Sie die BNetzA (z. B. über das Marktstammdatenregister).

4. Häufige Fehler und Lösungen

Fehler Lösung
Nutzung veralteter Versionen Regelmäßige Prüfung der BDEW-Website (mind. quartalsweise).
Missachtung von Übergangsregelungen Genaue Lektüre der „Änderungshistorie“ und Umsetzungsleitfäden.
Falsche Interpretation technischer Vorgaben Nutzung der Beispielanlagen im Dokument oder Testumgebungen.
Fehlende Dokumentation Protokollierung der verwendeten Versionen und Anpassungen.

5. Weiterführende Unterstützung

  • BDEW-Hotline: Für Mitglieder steht eine technische Hotline zur Verfügung (Kontakt über den Mitgliederbereich).
  • Schulungen: Der BDEW bietet Seminare und Webinare zu den Dokumenten an (Termine unter www.bdew.de/veranstaltungen).
  • Externe Beratung: Bei komplexen Umsetzungen können zertifizierte Dienstleister (z. B. für AS4-Integration) hinzugezogen werden.

Zusammenfassung der Schritte

  1. Aktuelle Version beschaffen: Über BDEW-Website, Mitgliederportal oder BNetzA.
  2. Gültigkeit prüfen: Versionsnummer, Datum und Querverweise vergleichen.
  3. Anwendung analysieren: Geltungsbereich, technische Vorgaben und Übergangsregelungen beachten.
  4. Umsetzung dokumentieren: Versionen protokollieren und Prozesse auditierbar gestalten.
  5. Aktualisierungen verfolgen: Newsletter abonnieren und regelmäßige Prüfungen durchführen.

Durch die Einhaltung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Sie die rechtlich und technisch korrekten Versionen der BDEW-Dokumente anwenden und Compliance-Risiken minimieren.